Nachfolgend ein Auszug aus dem Interview mit Axel Quandt, das im PRESSEANZEIGER erschienen ist :
" ..... Der Mobber ist ein Mensch, der "gelernt" und verinnerlicht hat, seine eigenen Vorteile dadurch zu entwickeln, dass er anderen schadet. ..... Glauben Sie nun aber bloss nicht, dass solche Menschen dann Dritten gegenüber immer den Eindruck eines Ekelpakets machen. Weit gefehlt. Oft haben sie gut gelernt, wie man Dritten und Möglichmachern ggü. Sympathien aufbaut, oft verfügen sie über gute rhetorische Fähigkeiten. Das ist eine der Hauptursachen dafür, warum dann gütliche Gesprächslösungsversuche in Mobbingfällen so vglw. häufig scheitern oder jedenfalls nur vordergründig erfolgreich sind. Mobbing ist ein riesiges Minenfeld, und viele dieser Minen haben die Aufschrift "Illusionen" ..... "
Zum vollständigen Interview, das der PRESSEANZEIGER mit Axel Quandt geführt hat, gelangen Sie .... h i e r
Beachten Sie auch unsere nachfolgenden Empfehlungen (unten auf dieser Seite) für Mobbing-Opfer und Kollegen, die in der Zeitschrift MITBESTIMMUNG (des DGB) erschienen sind :
"Tipps für Mobbing-Opfer" und "Tipps für Kollegen"
Erschienen in der Zeitschrift MITBESTIMMUNG der Hans-Böckler-Stiftung (DGB), Ausgabe Oktober/November 2007 :
Tipps für Mobbing-Opfer:
Setzen Sie klare Grenzen. Schon in der Anfangsphase muss das Opfer deutlich machen, dass es eine solche Behandlung nicht hinnimmt.
Führen Sie ein Mobbing-Tagebuch. Es ist juristisch wichtig und dient außerdem der Konfliktanalyse und der Selbststabilisierung.
Schaffen Sie eine strategische Ausgangsbasis. Dazu gehört, sich so zu verhalten, dass der eigenen Ausgrenzung und Isolation entgegengewirkt wird.
Outen Sie sich selbst als Opfer. Vermeiden Sie unbedingt falsche Scham und suchen Sie sich frühzeitig Gesprächspartner innerhalb und außerhalb des Betriebs (Betriebs- oder Personalrat, Kollegen, Gewerkschaft, Beratungsstellen).
Suchen Sie sich Bündnispartner. Wahrscheinlich gibt/gab es schon andere Opfer und/oder Widersacher des Mobbers im Betrieb, Verbünden Sie sich, um dem Täter Grenzen aufzuzeigen.
Tipps für Kollegen:
Helfen Sie dem Opfer. Falls Sie Angst haben, selbst gemobbt zu werden, so distanzieren Sie sich zumindest nicht von ihm. Das nächste Opfer könnten Sie sein. Haben Mobber Erfolg, werden Sie in ihrem Handeln bestärkt - und werden noch schlimmer weiter mobben.
Sprechen Sie im Kollegenkreis offen darüber, wenn Sie den Eindruck haben, das gemobbt wird.
Gehen Sie gemeinsam mit Kollegen zum Betriebsrat/Personalrat und bitten Sie dort um Hilfe.
Bedenken Sie, dass mögliche Verhaltensdefizite Ihres gemobbten Kollegen meist nur die Folge des Mobbings sind: misslungene Bewältigungsversuche, Überforderung, Verzweiflungsreaktionen. Wirken Sie nicht daran mit, dass das Opfer stigmatisiert wird.
Seien Sie sich Ihrer grossen Verantwortung bewusst. Denn im Mobbing-Prozess sind letztlich nicht Opfer und Täter die Hauptakteure, sondern die Möglichmacher (also Kollegen, die abseits stehen und/oder sich vom Opfer distanzieren).
Von Axel Quandt , Diplom-Soziologe und Diplom-Verwaltungswirt aus Berlin
Nachfolgend ein Auszug aus dem Interview, das jobware (Portal für Fach- und Führungskräfte) mit Axel Quandt geführt hat :
" .... Auch vor gut gemeinten, aber schlecht vorbereiteten Gütegesprächen, die zum Beispiel der Betriebsrat vermittelt, warnt der Berliner Mobbing-Experte Axel Quandt. "Ein solches Gespräch zwischen Mobbing-Opfer und Täter setzt voraus, dass beide Seiten ehrlich sind. Ein Mobber wird seine Taten aber vermutlich nie zugeben, sondern unter Umständen versöhnlich auftreten, um danach umso schlimmer zu mobben." Denn: Mobber sind nicht auf konstruktive Lösungen aus, sondern haben gelernt, ihren Vorteil zu suchen, indem sie anderen schaden.
Deshalb braucht das Mobbing-Opfer Hilfe — in manchen Fällen hilft schon ein Experten-Buch, es kann aber auch ein Seminar oder ein Coaching sein. "In jedem Fall muss das Opfer zunächst seine Situation gründlich analysieren", so Quandt. "Damit befreien die Betroffenen sich aus dem Kreis-Denken und gewinnen neue Perspektiven und Selbstbewusstsein."
So gewappnet können die Betroffenen das offene Gespräch suchen. "Das sollte aber nicht als Gütetermin deklariert sein", sagt Quandt, "sondern quasi als ein Hier-ist-meine-Grenze-Gespräch, in dem der Betroffene klar macht, dass er sich das Vorgehen des Täters nicht weiter bieten lässt." So stoppt der Betroffene Mobbing, das in letzte Konsequenz häufig zu Arbeitsplatzwechsel, Frühpensionierung oder im schlimmsten Fall sogar zu Selbstmord führen kann ..... ".
Zum vollständigen Interview, das jobware (Portal für Fach- und Führungskräfte) mit Axel Quandt geführt hat, gelangen Sie ... hier.